Am 13. Oktober 2021 wurde es am HHG richtig spannend. Alle unsere 5er und 6er waren die Gäste des interaktiven Theaterstücks „Total vernetzt – und alles klar!?“ , ein Präventionsstück, das ein fester Bestandteil unseres Sozialcurriculums und des Faches Medienbildung in Klasse 5 ist. Diese Veranstaltung findet alle zwei Jahre bei uns im Haus statt und wird vom Landeskriminalamt und unserem Verein der Freunde bezuschusst.
Vor Beginn des Präventionsstückes erklärten die Schauspieler, Daniel Neumann und Dorothea Förster, den Schülerinnen und Schülern, was ein interaktives Theater ist, was sie erwartet und sie ein Geschwisterpaar, Hendrik und Lisa, spielen, die ihren Alltag mit regelmäßigem Chatten verbringen, reichlich Spiele und Musik herunterladen, Bilder von sich und anderen posten und fertige Referate aus dem Internet kopieren, um sich die eigenständige Vorbereitung zu ersparen. Die Spannung stieg noch mehr, weil auch eine Polizistin mit im Raum saß, die ebenfalls gleich zu Beginn vorgestellt wurde, damit die Kinder die Rolle der Beamtin einordnen konnten.
In den einzelnen Szenen wurden die Gefahren, die sich bei der naiven und datenschutzrechtlich nicht zugelassenen Nutzungsweisen der digitalen Medien zeigen, thematisiert und in den einzelnen Fragerunden besprochen. So konnte das Theaterstück eine Sensibilisierung für den Datenschutz (v.a. Das Recht am eigenen Bild) ermöglichen, was alle Zuschauer*innen zum Nachdenken gebracht hat. Dies erfolgte insbesondere durch den Rollenwechsel der Schauspieler, die sich nach den jeweiligen Szenen, die ein problemorientiertes Denken erwecken sollten, immer wieder aus ihren Rollen zurückzogen und als Moderatoren das Handeln der beiden Geschwister im Plenum hinterfragten und besprachen. In diesen Momenten durften und konnten die Kinder ihre persönliche Meinung und ihre Erfahrungen äußern, auf die die Schauspieler eingegangen sind. Das Gespräch wurde durch die anwesende Polizeibeamtin, die zurate gezogen wurde, bereichert, weil sie klare Worte zu den klaren Verhaltensweisen fand. So verstärkte sich die Wirkung des Präventionsstückes deutlich.
Thematisiert wurden nicht nur das Recht am eigenen Bild, Gewaltvideos, der sorgsame Umgang mit persönlichen Daten, Kettenbriefe im Chat, die möglichen Folgen eines nicht vorteilhaften Bildes auf Social media wie Facebook, Snapchat, Instagram und Twitter, sondern auch der Hintergrund des ominösen Kürzels AGB, Cybermobbing und seine Folgen. Die Polizistin verwies deutlich darauf hin, dass die AGBs immer genau gelesen werden müssen. Inhaltlich wurden weitere Themenbereiche die der Online-Unterricht und Kinderschutz aufgegriffen, weil diese Themen uns seit Beginn der Pandemie immer wieder beschäftigen.
Damit das ernstzunehmende Thema nicht nur im schulischen, sondern auch im familiären Kreis Raum findet und unsere Schülerinnen und Schüler gut aufgefangen werden können, gab es eine Woche vor der Aufführung einen Elternabend, in dem Herr Reichert, Medienbeauftragter des HHGs, die Eltern fachkundig und unterhaltsam informierte. Neben allgemeinen Ausführungen zur Mediennutzung Jugendlicher wurde an dieser Stelle u.a. für problematische Inhalte, Datenrechte und Cybermobbing sensibilisiert. Herr Reichert ging insbesondere auf statistische Daten und auf die Sicherheitsaspekte bei der Nutzung von Facebook, Instagram, Twitter, Tik Tok und WhatsApp o.ä. ein, was sehr viele Eltern zum Nachdenken brachte. Die zahlreichen Nachfragen bestätigten die Präsenz der neuen Medien mit all ihren Herausforderungen.
Insgesamt waren somit sowohl das interaktive Präventionsstück als auch der reich besuchte Elternabend sehr gelungen. Wir bedanken uns sehr bei Theater Q-Rage, bei der Polizistin, bei den Technikern und bei Herrn Reichert für Ihr Engagement, die Informationen und Unterstützung. An der Stelle wollen wir uns im Namen der Schüler*innen und der Eltern auch beim LKA und beim Verein der Freunde für die Bezuschussung des Theaters herzlichst bedanken.
(Medine Ipek)
Foto Andreas Dionyssiotis