„Das geht ja über mein Erwarten schön“, ruft der Elfenkönig Oberon begeistert aus, als er bemerkt, wie gut sein Komplott funktioniert. Denn um seiner Elfengattin einen Edelknaben zu entlocken, will er sie mit einem Zaubersaft in einen anderen verliebt machen. Dummerweise verzaubert sein Gehilfe Puck aber auch noch andere Liebespärchen, so dass es am Ende ziemlich drunter und drüber geht und keiner mehr richtig weiß, wer eigentlich nun wirklich in wen verliebt ist. Das Schöne daran ist aber, dass sich dabei ganz von alleine diverse Konflikte lösen und so alle am Ende, wie es sich für eine Komödie gehört, happy sind und jede den heiraten darf, den sie liebt. Sehr erleichtert darüber ist vor allem Hermia, die von ihrem Vater gegen ihren Willen zu einer Heirat mit dem von ihr ungeliebten Demetrius gezwungen werden sollte. Doch Ende gut, alles gut!
Aber auch die Zuschauer und die Regisseurin, Bettina Michel, hätten sicher gerne mitunter laut ausgerufen „Über mein Erwarten schön!“, denn die jungen Schauspielerinnen und Schauspieler von der Mittel- und Oberstufen-Theater-AG übertrafen alle Erwartungen. Ganz abgesehen von der ungeheuren Lernleistung, das ganze Stück in Originalversen auswendig darzubieten, schaffte es das Ensemble, das Stück mit viel Tempo und Witz auf die Bühne zu bringen und ganz im Sinne Shakespeares für den nötigen Ernst aber auch für viele Lacher zu sorgen. Insbesondere die Holzfäller (Léon El Labani, Charlotte Veigel, Eleni Makri, Anneke Helms) „holzten“ so richtig drauf los und sorgten für viel Komik. Höfisch-majestätisch dagegen gab sich der Herzog Theseus (Valentin Maier) mit Gattin (Evangelia Makri) mit seinem Hofstaat (Nathan Haist). Majestätisch-maliziös hingegen brillierte der Elfenkönig Oberon (Carolin Eichhorn) in seiner Rolle nebst Elfengattin (Sina Ziegler) und ihrem Hofstaat (Louisa Pall, Sara Kilic, Helin Barkin, Michelle Herbst, Esma Okur). Die Liebenden (Felix Kalinowski, Paul Weigold, Esra Gather, Nathalie Gaßner) genossen sichtlich das Verwirrspiel und sorgten für ausreichend Drama. Carolin Eichhorn war nicht nur schauspielerisch aktiv, sondern entwarf außerdem das Plakat für die Aufführung und schneiderte auch einige Kostüme selbst. In bewährter Weise zauberte die Licht- und Tontechnik-AG, geleitet von Simon Bantle und Alexander Reichert, mit passender Beleuchtung und Musik und mit viel Nebel die richtige Zauberwaldatmosphäre. Fotografiert wurde alles von der Foto-AG unter der Leitung von Jürgen Hudelmayer,die Filmaufzeichnung übernahmen Jakob und Johanna Schüssler. "All of you phantastic were, I only wish I could be here!", lobte Schulleiter Dr. Müller stellvertretend für Shakespeare das ganze Ensemble. Er beglückwünschte alle zu dieser traumhaft schönen Aufführung und dankte Kollegin Michel und Kollege Reichert und allen Schülerinnen und Schülern für ihren großen Einsatz.

(Petra Enz-Meyer)