Nach dem letztjährigen 2. Platz beim Landeswettbewerb Jugend forscht, trat Simon Dörfner mit einer neuen Projektidee aus seinem Hobby 3D-Druck an.
Beim Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ in Salach, Staufen/Alb konkurrierten am 14. und 15. Februar 2025 insgesamt 32 Projekte um die Preise und die Empfehlung zum Landeswettbewerb. Mit seinem Projekt „3D-Druck - Levelling und Beleuchtung“ überzeugte Simon die kritische Fachjury aus Forschung, Schule und Unternehmen und erhielt den 1. Platz in der Rubrik Technik und damit die Weiterleitung zum Landeswettbewerb.
Vom 3. bis 5. April 2025 fand dann der Landeswettbewerb von „Jugend forscht“ in Heilbronn statt - eine inspirierende Fülle von über 100 Projekten aus den sieben Themengebieten konkurrierten um Preise und die Fahrkarte zum Bundeswettbewerb. Ergänzend gab es ein inhaltlich spannendes Rahmenprogramm für die Jungforscherinnen und Jungforscher, unter anderem in der Experimenta.
Die Jury würdigte Simons anspruchsvolle technische Umsetzung und den perfekten Vortrag. Für´s Treppchen reichte es nicht, da das Thema der Jury zu sehr ein Nischenthema war. Trotzdem gab es bei der feierlichen Abschlussveranstaltung für Simon den mit 250 Euro dotierten „Sonderpreis Digitalisierung“ der Carl-Zeiss-Stiftung. Insgesamt war es nun schon seine vierte Teilnahme am Landeswettbewerb.
Worum es beim Projekt ging, beschrieb beim Regionalwettbewerb der Juror Prof. Dr.-Ing. Florian Holzwarth ganz anschaulich wie folgt:
„Einen 3D-Drucker zu kaufen ist kein Problem. Raussuchen, bestellen, bezahlen und es kann losgehen. Das war für Simon Dörfner aber viel zu einfach. Den Drucker baute er sich selbst. Klar, mit einem 3D-Drucker, den er schon hatte, konnte man die Teile vorteilhaft herstellen.
Schon der Druckerbau allein wäre aller Ehren wert gewesen. Hier allerdings geht es um einen wichtigen Gesichtspunkt, der das Drucken erst richtig gut werden lässt. Die gedruckten Teile wachsen beim FDM-Verfahren, so heißt das Drucken mit dem Kunststofffilament und einer beheizten Düse, sozusagen auf einer Druckplatte auf dem Druckbett. Dabei ist es unbedingt notwendig, die Ausrichtung, also die Schieflage des Druckbettes genau zu kennen. Und hier setzt Simons Arbeit an. Es ist üblich, das Druckbett mit induktiven oder Piezo-Sensoren abzutasten. Das war Simon aber nicht genau genug und er entwickelte die Idee, die Plattform auf Kraftsensoren zu setzen. Durch den Kontakt mit der Druckdüse und dem Anstieg der Kräfte kann man die Ausrichtung prima erfassen. Zehnmal genauer als die anderen Verfahren.
Und nun steht da ein fertig entwickeltes und vor allem richtig gut funktionierendes System. Simon entwickelte die Elektronik zur Auswertung der Kraftsensoren und ihren Dehnmessstreifen in mehreren Entwicklungsstufen. Die Signale werden digitalisiert und ein Mikrocontroller stellt die Verbindung zur Steuerung des Druckers her.
Die selbstentwickelte Beleuchtung des Druckraums war noch die Kür, das bunte und strahlend weiße Sahnehäubchen auf Simons toller Arbeit, die den ersten Preis in Technik erhalten hat und die wir sehr gern zum Landeswettbewerb nach Heilbronn weiterschicken. Wir wünschen viel Erfolg.“

Von Kai Dörfner