Vergangene Woche fanden gleich zwei Veranstaltungen mit Bezug zu Israel am HHG statt. Zum einen präsentierte die Filmemacherin Nurit Carmel ihren Film „Being a refugee“. Am Mittwoch, 27.9., besuchten zwei Lehrer vom Leo Baeck Education Center in Haifa das HHG.
Die Filmemacherin Nurit Carmel war zu Gast am HHG, um ihren neuen Film „Being a refugee“ im Kubino den Schülerinnen und Schülern der 10. Klassen vorzustellen und sich mit ihnen über dieses Thema zu unterhalten. Da sich alle 10. Klassen lehrplangemäß mit dem Thema Migration auseinandergesetzt hatten, bot dieser Film nochmal einen anderen Zugang über Zeitzeugenberichte, wie zum Beispiel der Lebensgeschichten einer älteren Dame aus Neuffen, deren Familie um 1850 als Angehörige der christlichen Templergemeinde nach Palästina ausgewandert war und die wiederum im Zug eines Gefangenenaustauschs mit Nazideutschland zurück nach Württemberg kam. Verknüpft wurde dies mit den Lebensgeschichten aktueller Migranten aber auch einem historischen Rückblick, um auf diese Weise die vielen verschiedenen Facetten von Flucht und Vertreibung seit dem Altertum aufzuzeigen. Zustande kam dieses Projekt auf Initiative des Regierungspräsidiums im Rahmen des internationalen SCORA-Programms. (Schools opposing Racism and Antisemitism). Im Rahmen der Programmreihe SCORA twin begleitet die Abteilung 7 des Regierungspräsidiums Stuttgart 20 Schulen im Regierungsbezirk Stuttgart darin, inhaltlich fokussierte Schulpartnerschaften mit israelischen Schulen zu begründen und zu gestalten.
Ebenfalls auf ein Programm des Oberschulamtes und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Stuttgart (GCJZ) geht der Besuch des Schulleiters Ofek Meir und seinem Kollegen Yonathan Bar On vom Leo Baeck Education Center in Haifa am Mittwoch, 27. September zurück, das vom Stuttgarter Lehrhaus, einer Stiftung zur Förderung des interkulturellen Dialogs zwischen Christen, Juden und Muslimen, unterstützt wird. Sie haben Schülerinnen und Schüler der Kursstufe anhand von verschiedenen Präsentationen sowohl Einblick in den Schul- und Lebensalltag ihrer interkulturellen Schule, wo jüdische, christliche und muslimische Kinder gemeinsam unterrichtet werden, gegeben. Aber sie haben auch aktuelle Themen wie Grundzüge des Konflikts mit den Palästinensern sowie Bruchlinien innerhalb der jüdischen Gemeinden aufgegriffen, sich den Fragen unserer Schülerinnen und Schüler gestellt und versucht ihre Lösungsstrategien aufzuzeigen. Anschließend wurde zum gemeinsamen „Eat&Talk“ geladen, um noch mehr miteinander ins Gespräch zu kommen. Sowohl die Besucher aus Israel als auch unsere Schülerinnen und Schüler wie auch das Kollegium waren sehr angetan von der herzlichen, lockeren Atmosphäre und der Offenheit des Gesprächs. Dieser Kontakt wird sich hoffentlich noch intensivieren, da sich die Kollegin Claudia Sedkowska, die am HHG Hebräisch im Rahmen einer AG unterrichtet, für das Lehreraustauschprogramm zwischen Israel und Baden-Württemberg qualifiziert hat. Sie wird das Leo Baeck Education Center besuchen und dort ihrerseits über Leben und Schule in Deutschland berichten.

(Petra Enz-Meyer)