Über 160 mitwirkende Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 5-8 standen am Donnerstag, 13.7. auf der Bühne im vollbesetzen KuBinO. Es war ein Megaevent in jeder Hinsicht: drei Theatergruppen, zwei Percussiongruppen, Chor und Orchester zeigten, was sie draufhaben und das war allerhand.
Los ging es mit dem selbst verfassten Theaterstück „Mord vor Ort“, der Unterstufen-Theater-AG (Mittwochsgruppe) unter der Leitung von Bettina Michel und den Schülermentorinnen Rosa von Komorowski und Nefeli Tavla, in dem sich die selbsternannten Detektivinnen, „Die drei Doppelpunkte“, einem Wettlauf mit den megacoolen „Agenten“ von der Polizei bei der Suche nach dem Mörder lieferten. Doch die Polizisten waren so sehr mit dem Cool-Sein beschäftigt, dass sie vor lauter Coolness alles übersehen haben. Doch Ende cool, alles cool. Die Detektivinnen können den Mörder gerade noch an einem zweiten Mord hindern und die coolen Agenten dürfen ihn festnehmen.
Die französische Theatergruppe unter Leitung von Kathrin Klaschik und Julia Schönthaler präsentierte eine lustige Parodie des modernen Französischunterrichts, bei dem die „neuesten Lernmethoden“ zum Einsatz kamen, die wiederum von älteren Schülerinnen entsprechend kommentiert wurden, bien sur, alles in astreinem Französisch.
Um Schule und wenig motivierte Schüler und Lehrer ging es in dem Stück „Fack ju Heihne Kids“ der zweiten Unterstufen-Theater-AG (Donnerstagsgruppe) unter der Leitung von Bettina Michel und den Schülermentor*innen Anna-Marie Hemetzberger, Lars Reinhardt, Yannick Schuler sowie Frederic Thie, die dieses Stück in Anlehnung an die Filme „Fuck you Goethe“ ebenfalls selbst erstellt haben. Nachdem der netteste Lehrer wegen Burn-out ersetzt werden muss, meldet sich eine bekannte Influencerin als Bewerberin, da sie an einer Fake Teacher Challenge teilnimmt. Angesichts der Chaotenklasse, die es zu übernehmen gilt, und mangels anderer Bewerber (abgesehen vom gekonnt lispelnden Hausmeister), nimmt der genervte Schulleiter gerne die hübsche Bewerberin. Doch „die Neue“ kommt gut an bei der Klasse, da sie ähnlich hohl und ungebildet ist, fallen ihre Fehler und Unkenntnis in Geschichte nicht auf und man unterhält sich munter über „Egypten“ und Kleopatras Makeup. Und da die Noten bei der Notenkonferenz eh durch Würfeln zustande kommen, macht das auch nicht viel aus.
So enthielten ihre sehr ironischen Stücke etliche Seitenhiebe auf das Schulleben aber auch die Rolle von Social Media. Alle jungen Schauspielerinnen und Schauspieler waren mit Begeisterung bei der Sache und zeigten viel Sprachwitz und schauspielerische Talente. Auch die Umbauten zwischen den Stücken liefen wie am Schnürchen und wurden musikalisch geschickt durch die Einlagen der Percussiongruppen „überspielt“.
Nach der Pause folgte das Musical „Anne auf Abwegen“, das von den praktischen Musikklassen der gesamten Klassenstufe 5 aufgeführt wurde. Dieses vom ehemaligen HHG-Musiklehrer Wolfgang Wiest verfasste und komponierte Musical handelt von einer Sechstklässlerin, die gegen ihren Willen an eine neue Schule kommt, nur weil ihre Mutter dem neuen Freund zuliebe umzieht. Dort gerät „die Neue“ in die Hände einer Clique von Achtklässlerinnen, die sich einen Spaß daraus machen, sie auf Abwege zu bringen. So fordern sie von ihr, dass sie im Kaufhaus klauen geht, wenn sie dazu gehören will. Obwohl ihre eigene Klasse sich um sie bemüht, lässt sie sich auf die Forderung ein. Natürlich kommt es, wie es kommen muss: Alles fliegt auf und Anne wird überführt. Dies führt aber wiederum im Guten dazu, dass sich ihre neue Klasse noch mehr um sie bemüht und auch die Mutter merkt, dass sie was für ihre Tochter tun muss. Auf Rat der Klassenkameradinnen bekommt sie einen Hund - Happy End!
Die Fünftklässlerinnen und Fünftklässler zeigten hierbei nicht nur großes schauspielerisches Talent, sondern Chor und Orchester sowie Percussiongruppen bewiesen auch, was sie in gerade mal fünf Monaten sich musikalisch erarbeitet haben.
Ganz, ganz großes Kompliment gab es deshalb auch an alle von Schulleiterin Judit Vamosi, die daran erinnerte, dass sie alle vor weniger als einem Jahr noch unten im Zuschauerraum saßen, voller Ehrfurcht und vielleicht auch Angst vor der neuen Schule: „Und jetzt steht ihr hier schon auf der Bühne, wie alte HHG-Hasen. Ich bin unendlich stolz auf euch!“ Sie dankte allen Mitwirkenden für diesen wirklich tollen, äußerst bunten und unterhaltsamen Abend, an dem neben der Fachschaft Musik (Frau Brenner, Frau Kastl, Frau Korndörfer und Herr Fauser) und den Theaterleiterinnen Frau Michel (Unterstufen-Theater-AG), Frau Klaschik und Frau Schönthaler (Französisch Theater-AG) noch viele Schülermentorinnen und -mentoren sowie die Technik-AG unter Leitung von Herrn Zimmermann mitgewirkt haben. Auch die Schülerinnen und Schüler bedankten sich bei diesen, insbesondere bei Rosa von Komorowski, die gerade ihr Abitur gemacht hat und nun leider ausscheidet. Das Publikum dankte ebenfalls mit einem Mega-Applaus.
(Petra Enz-Meyer)