Mehr als Ćevapčići und Meer – Kroatien, eine Studienfahrt fürs Leben

Ćevapčići, Meer und vor allem Spaß – denkt man an Studienfahrt und dann noch in Kroatien, so hat man wohl direkt diese Bilder vor Augen und hat hohe Erwartungen, wie diese Studienfahrt werden könnte. Die Erwartungen der Kursstufe 2 des HHG wurden sogar noch übertroffen. Fünf Tage voller Aktivitäten, gemeinsamer Zeit und Aufregung durfte die K2 in Bi-Village in der Nähe von Pula verbringen. Das große Resort mit drei Pools, mehreren Appartements und Strandlage übertraf die Vorstellungen einer gewöhnlichen Studienfahrtunterkunft. Nach einer rund 12-stündigen, unterhaltsamen Hinfahrt, bei der wir unseren interessanten Busfahrer auf unterschiedliche Weise kennenlernen durften, endete der erste Abend in Bi-Village mit einem gemeinsamen Essen und einem schönen Spaziergang am Meer. Zu unserem Erstaunen gab es keine Ćevapčići am ersten Abend und so nahmen wir uns vor mindestens einmal Ćevapčići zu essen. Doch nicht nur das Essen ist typisch für Kroatien, sondern auch die spitzen Seeigel, wegen denen Badeschuhe nötig waren. Direkt am Montag durften wir einen Seeigel in die Hand nehmen. Jetzt fragt man sich natürlich, wie kann man solch ein spitzes Tier auf der Hand halten, jedoch muss man bedenken, dass die Tiere, solange man nicht drauftritt, gar nicht so spitz sind und sogar durch das Bewegen ihrer Stacheln sich im Wasser fortbewegen können. Ein Teil der gemeinsamen Kanufahrt war der kurze biologische Exkurs zu verschiedenen im Wasser lebenden Tieren. Die Banane, die wir von dem Kanuanbieter vor unserer gemeinsamen Fahrt übers Meer bekamen, reichte einigen an Energie nicht aus und so verbrachten wir den restlichen Tag entspannt auf der Anlage an den Pools, im Meer und mit Einkaufen. Am Abend gab es wieder keine Ćevapčići, dafür jedoch Pizza. Für Dienstag war ein straffes Programm geplant. Morgens um 6:30 Uhr lief die Jogginggruppe, unter anderen mit Herrn Schnell und Herrn Hieber, am Strand entlang los und erfrischte sich danach zur Entspannung im Meer. Nachdem der Tag mit einem Lauf in den Sonnenaufgang startete, ging es nach dem Frühstück los nach Porec. Istrien, die größte Halbinsel der nördlichen Adria, bietet viele alte Bauten und vor allem viel Geschichte. Vom römischen bis hin zum venezianischen Einfluss auf die Region ist selbst heute noch etwas zu spüren und zu sehen. Das UNSECO Weltkulturerbe, die Euphrasius Basilika in Porec, übertraf nicht ganz den nächsten Programmpunkt, der darin bestand, eine wunderschöne Panoramabootsfahrt im Limski-Kanal zu machen. Außer der wunderschönen Landschaft, der strahlenden Sonne und der frischen Brise auf dem Boot wurde kurzerhand über ein Video die Kandidatur zum Schülersprecher, die im Nachhinein sogar erfolgreich war, bekannt gegeben und eine witzige Postkarte an Herrn Salmen geschrieben, die unter anderen neckischen Formulierungen begann mit: „Lieber Herr Kai, im Gegensatz zu Ihnen, haben wir frei“. Mit Spielen am Abend, nahezu schon kindhaftem Austoben auf dem Spielplatz und entspanntem Zusammensitzen am Abend endete der aufregende Tag.
„Mit Schnorchel, festem Schuhwerk und Wechselklamotten um 9:30 Uhr am Bus“ – mit dieser WhatsApp startete der nächste Tag um 7:30 Uhr beim Frühstück. Mit Ausblick auf das abendliche Sportturnier wanderten wir mehrere Kilometer an felsigen Klippen vom netten abgelegenen Strand zum nächsten kleinen Strand und kamen schlussendlich an der Spitze der Landinsel an eine nahezu paradiesische Bar mit Blick auf das blaue Meer. Nicht nur an der Bar erfrischten wir uns, sondern gingen auch im Meer schnorcheln, sahen viele Fische und schwammen in eine kleine Höhle. Der Rückweg zog sich dank interessanter Gespräche und Musik nicht mehr allzu lang und nach der kurzen Busfahrt nach Hause, die dank der besseren Laune unseres Busfahrers, da der Feierabend näher rückte, sehr ruhig verlief, konnten wir noch in den Pool springen. Dank der guten Organisation der Schülerinnen und Schüler stellte sich am Abend ein klares Gewinnerteam des Sportturniers heraus und neben Basketball, Volleyball, Fußball und Beachvolleyball wurde zu Musik in verschiedener Form getanzt. Auch konnten wir einige Schülerinnen und Schüler von anderen Schulen aus Deutschland kennenlernen und auch mit ihnen am Abend spannende Gespräche führen. Mit wenig Schlaf startete am frühen Morgen wieder die Jogginggruppe, etwas ausgedünnt, jedoch voll motiviert. Beim anschließenden Baden im Meer wurde einem bewusst, dass der Luxus des Joggens mit anschließendem Baden zuhause leider nicht mehr Standard sein kann. Nach dem vorigen Tag langen Wanderns, dem abendlichen Sportturnier und dem Joggen am Morgen spielte der Regen uns in die Karten, sodass wir nur eine kleine Wanderung durch den Vela Ucka Nationalpark machen konnten, die interaktive Ausstellung besichtigten, aber dafür noch die schöne Stadt Rovinj erleben durften. Baden im Meer, Chillen im Pool und Fertigmachen für das Abendprogramm – nachdem Essen, bei dem es immer noch kein Ćevapčići gab, begann das Highlight des Tages: gemeinsames Karaokesingen. Nachdem nahezu jeder und jede seine Singkünste zum Besten gab, von Deutschrap wie „Extasy“, sehr unterhaltsamen Einlagen wie „Tequilla“ von unter anderem Herrn Hieber und Herrn Schnell und romantischen Liedern wie „My Heart will go on“, war alles dabei. Danach spielten wir noch Flunkyball und regelkonform Wasserpong und so ging der letzte Abend sehr spät zu ende. Frühmorgens wurde nochmal von einer kleinen Gruppe das Flair des morgendlichen im Meerbadens ausgenutzt, bei dem vor allem Herr Schnell und Herr Hieber aber auch Frau Schuler und Frau Keifer mit dabei waren, da sich fast keine Schülerinnen oder Schüler aus dem Bett quälen konnten. Das anschließende Frühstück vor rot leuchtendem Sonnenaufgang läutete den letzten Tag der gemeinsamen Zeit ein, bevor es am Abend wieder zurückgehen sollte. Die letzte Aktivität war Stadtbesichtigung von Pula mit dem großen Aquarium, der schönen Altstadt und dem berühmten Amphitheater. Zum Schluss wurden alle Erwartungen auch noch erfüllt, denn endlich gab es das gewünschte Ćevapčići, bevor es zurück zur Ferienanlage ging und alles vorbereitet wurde zur Abfahrt. Noch kurz in den Pool, Zimmer räumen und letztes Gruppenfoto und schon ging die Heimfahrt über die Nacht los. Dank unseres Busfahrers fuhren wir mit zwei Stopps durch, während der viele Schülerinnen und Schüler sich mit ihren Toilettengewohnheiten dem Zeitplan des Busfahrers beugen mussten. In einer der zwei Pausen toppte Herr Schnell noch die Geldvergeudung an den Raststätten durch teure Getränke und Kloaufenthalte, indem Herr Hieber Geld in ein großes Spielzeugpferd steckte. Herr Schnell ritt mit wehenden Haaren, Hufengeklapper und verstörenden künstlichen Geräuschen vom Pferd in die Nacht hinein. Als wir früher als gedacht, wegen unseres schnell fahrenden Busfahrers, am HHG ankamen, nahm die gemeinsame Reise ein Ende. Alle gingen zwar müde, aber glücklich, mit übertroffenen Erwartungen und vielen tollen Erinnerungen fürs Leben nach Hause und werden wohl diese Zeit nie vergessen.
Vielen lieben Dank an Frau Schuler, Frau Keifer, Herr Hieber und Herr Schnell für diese tolle, gemeinsame Zeit. Danke, dass sie mit uns auf dieser Reise waren!

(Mathias Schneider, K2)