Tom und Tina besuchen seit ein paar Monaten die 5. Klasse am HHG. Tom kommt aus Nellingen, Tina hat es weiter. Sie wohnt in Denkendorf und braucht mit dem Bus länger zur Schule. Manchmal kommt sie abends recht spät zurück. Während Tom nur den Unterricht am HHG besucht und so bald und so oft er kann nach Hause geht, nimmt Tina am offenen, freiwilligen Ganztagesangebot am HHG teil.

Das heißt: Sie besucht die Studierzeit am HHG, in der sie ihre Hausaufgaben macht, sich auf Klassenarbeiten vorbereitet und wenn Zeit bleibt Gelerntes wiederholt. Außerdem besucht sie AG-Angebote, einmal die Mosaik-AG und ein andermal die Badminton-AG. Auf den Donnerstag freut sie sich besonders: Da ist immer „Campusnachmittag“ mit einer bunten Mischung interessanter AGs. Dort kann sie ihre früheren Klassenkameradinnen, die nun andere Schulen am Campus besuchen, wiedertreffen.

Tom hingegen erledigt seine Hausaufgaben zu Hause und wird gelegentlich von seinen Eltern abgefragt. Auch er treibt Sport: Zweimal die Woche geht er von zu Hause aus seinem größten Hobby nach: Er träumt von einer Handballkarriere. Das geht im Augenblick ganz gut, weil Tom jüngere Geschwister hat und immer jemand von den Eltern zu Hause ist.

Für Tina wäre das schwieriger. Beide Eltern sind beruflich ziemlich eingespannt. Nur an einem Nachmittag ist jemand zu Hause. So ist es für Tina schöner, unter anderen Kindern zu bleiben und die Nachmittagsangebote der Schule zu nutzen. Außerdem fällt es ihr in der Gemeinschaft leichter, ihre Aufgaben für die Schule regelmäßig zu erledigen. Alleine zu Hause wäre es deutlich schwieriger, den möglichen Ablenkungen zu widerstehen. Da locken Spongebob und MTV, ICQ und PC-Spiele -  … schwuppdiwupp und schon ist der Nachmittag rum und abends gibt es wieder Stress.

Deshalb haben Tinas Eltern sie zunächst einmal für die Dauer eines Schuljahres für das Ganztagesprogramm angemeldet. Zu einem späteren Zeitpunkt, wenn sie Erfahrung damit gesammelt haben, werden Tina und ihre Eltern neu entscheiden, ob sie auch in Zukunft am Ganztagesprogramm teilnehmen wird oder ob eine andere Betreuungslösung nachmittags gefunden werden soll.

Kein Problem gibt es auch mit dem Mittagessen: Die Mensa bietet ein schmackhaftes und gesundes Mittagessen an. Danach kann sich Tina, wenn noch Zeit bleibt, im Schülertreff im KuBinO ein wenig die Zeit vertreiben oder ein wenig frische Luft schnappen, bis es weitergeht.

Wenn sie nach dem Nachmittagsunterricht, den AGs oder der Studierzeit nach Hause kommt, ist fast alles für die Schule erledigt. Manchmal Vokabeln lernen und die Schultasche für den nächsten Tag packen muss noch sein, aber das war es dann auch schon -  für Tinas Eltern eine große Entlastung, wenn sie sich nach einem langen Arbeitstag kaum noch um Tinas Schulsachen kümmern müssen.

Toms Eltern sind ein wenig skeptisch: Bringt es das? Jeden Tag so lang in der Schule? Doch auch für Tom bringt es Vorteile mit sich, dass das HHG eine offene Ganztageschule ist. Die Stundenpläne und die Fächerverteilung sind sinnvoll rhythmisiert, also sehr bewusst geplant. Auf stärker „kopflastige“ Fächer folgen kreative Fächer oder solche, in denen die Schüler stärker selbst aktiv sein können, wie z.B. Naturphänomene.

Und wenn es einmal nötig  wird, kann auch Tom die Studierzeit besuchen. Selbstverständlich kann auch er den zahlreichen AGs und Kursen im HHG und am Campusnachmittag teilnehmen, wenn er etwas besonders spannend findet. Voraussetzung dafür ist nur, dass ihn seine Eltern dafür anmelden und dass er dann regelmäßig teilnimmt. 

Seit September 2010 ist dies keine Zukunftsmusik mehr. Mittlerweile besucht etwa die Hälfte aller Fünftklässler Angebote des Ganztagsprogramms am HHG!