Seit dem Schuljahr 2018/2019 bietet das HHG jährlich für die Jahrgangsstufe 1 einen naturwissenschaftlichen Seminarkurs als Teil seines MINT-Angebotes an. Dieser findet im Rahmen der Schüler-Ingenieur-Akademie zusammen mit zwei Kirchheimer Gymnasien in Kooperation mit der Fachhochschule Esslingen (Campus Göppingen) statt. Unterstützt werden die Schüler*innen durch Chemie- und NwT-Lehrer Robin Schnell, der als Lehrkraft für den Seminarkurs zuständig ist.
Praktische und fachliche Beratung erhalten die Schüler*innen von der Kirchheimer Firma AMK in den Bereichen Informatik und Elektrotechnik, außerdem dürfen sie dort die firmeneigenen Labore nutzen. Für mechanische Fragestellungen ist die Kirchheimer Firma Keller Lufttechnik mit an Bord, hier können die Schüler eigene CAD-Zeichnungen erstellen und selbst konstruierte Teile fertigen lassen.
Die Schüler*innen bestreiten dieses Projekt in erster Linie selbstständig und eigenverantwortlich. In einer ersten Phase bekommen die Nachwuchsingenieur*innen zunächst Schulungen in den Bereichen Mechanik, Elektrotechnik und Informatik sowie Automatisierung durch die Hochschule am Campus in Göppingen und erhalten dann von der Hochschule mehrere Aufgabenstellungen aus dem naturwissenschaftlich-technischen Bereich. Im Schuljahr 2022/2023 liegt der Fokus auf (teil-) autonomen Fahrzeugfunktionen, die mithilfe von Mikrocontrollern umgesetzt werden. In diesem Jahr werden die Teilnehmer*innen zu „digitalen Hirten“. Die Hauptaufgabe besteht darin, dass (teil-)autonome „Hunde“ auf Basis einer fahrbaren Plattform die etwas größeren „Kuh“-fahrzeuge hüten sollen. Dazu muss das eigene Fahrzeug als „Hund“ programmiert und gestaltet werden, um später zusammen mit den „Hundefahrzeugen“ der anderen Gruppen die ebenfalls programmierten „Kuhfahrzeuge“ zu hüten. Eine kleine Nebenaufgabe ist es, ein einfaches Computerspiel zu programmieren.
Nach den Schulungen der Hochschule werden in Teilgruppen eigene Lösungsansätze entwickelt, die im Laufe des Schuljahres umgesetzt werden. Ihren Fortschritt stellt die Gruppe in regelmäßigen Abständen bei sogenannten Meilensteinen den Professoren der Hochschule Esslingen (Campus Göppingen) vor. Am Ende des Schuljahres werden die fertigen Produkte bei einer „Technik-Messe“ den Hochschulprofessoren, den Vertretern aus der Wirtschaft und der Presse sowie den Schüler*innen der anderen teilnehmenden Schulen präsentiert.
Die Schüler*innen lernen selbstständig ein vielseitiges, technisches Produkt zu realisieren. Hierbei gibt es auch einige Hürden zu bewältigen, die man mit Durchhaltevermögen und Teamarbeit erfolgreich meistern kann.
Neben den fachlichen Kompetenzen erwerben die Schüler*innen einen tiefen Einblick in die ingenieurwissenschaftliche Arbeitsweise. Die SIA bietet damit eine einzigartige Gelegenheit, theoretische Kenntnisse aus dem NWT- und Informatikunterricht und den SIA-Grundlagenschulungen anzuwenden, zu vertiefen und zu erweitern. Zudem ermöglicht die SIA einen Einblick in Abläufe, wie sie in Hochschulen und Firmen stattfinden und bieten hierdurch eine gute Orientierungsmöglichkeit für spätere Werdegänge. Absolvent*innen der letzten Jahre berichteten oft, dass sie in Bewerbungsgesprächen fast ausschließlich über die Erfahrungen der SIA gesprochen haben.