Die Freude war allen anzusehen. Nicht nur wegen der bestandenen Prüfungen strahlten die 89 Abiturientinnen und Abiturienten um die Wette, auch die Tatsache, dass nach zwei Jahren endlich wieder im üblichen Rahmen gefeiert werden durfte, war Grund zu großer Freude. So versammelten sich alle ehemaligen Schülerinnen und Schüler der Kursstufe 2 zusammen mit ihren Eltern, Geschwistern, Freunden und Freundinnen und vielen Lehrkräften im Kubino, um im feierlichen Rahmen die Reifezeugnisse entgegen zu nehmen. Umrahmt von tollen musikalischen Beiträgen der Schulband hörten die Anwesenden nachdenkliche Reden der Schulleiterin, Frau Vamosi, und der Elternvertreterin Frau Kusterer.
Frau Vamosi gratulierte den Abiturientinnen und Abiturienten zur „erste großen Prüfung ihres Lebens“, die zugleich Eintrittskarte sei für das Spiel Ihres Lebens. Reifezeugnis meine aber mehr als nur schulische Leistungen. Zur Reife gehöre auch, dass man den Mut hat, auf eigenen Beinen den anvisierten Weg zu gehen, sich seiner Stärken und Schwächen bewusst zu sein, aber auch Visionen zu haben. Dabei seien die klassischen Kardinaltugenden für den Weg zu einem geglückten Leben nach wie vor wichtig: Klugheit, Besonnenheit, Gerechtigkeit und Tapferkeit. „Besonnen ist einer, der seine Grenzen kennt und nicht vorschnell agiert. Klug ist einer, der Zusammenhänge ergründet und entsprechend handelt. Gerecht ist einer, der auch das Wohl anderer Menschen mitbedenkt und sich dafür einsetzt. Tapfer und mutig ist einer, der zunächst seine eigenen Schatten und Fehler erkennt und sich aufmacht, sich zu ändern. Ferner ist auch derjenige mutig, der nach außen hin um der Wahrheit willen wichtige und wertvolle Ziele verfolgt und sich ohne Ängste für Frieden, Gerechtigkeit und für unsere Umwelt einbringt.“ Frau Vamosi gab allen mit auf den Weg, dass sie anderen gegenüber wohlwollend sein sollen, dass sie immer wieder Brücken bauen, und dass sie immer wieder über den sogenannten eigenen Tellerrand blicken und wünschte ihnen allen mit Nietzsche, den Mut ihren eigenen Weg zu gehen: „Es gibt in der Welt einen einzigen Weg, auf welchem niemand gehen kann außer dir: Wohin er führt? Frage nicht, gehe ihn!“
Besonders beeindruckte die Rede der diesjährigen Scheffelpreisträgerin Lea Scholtys, die rund um das Motiv des Netzes im Stil eines Poetryslams ihre Gedanken zum Ende der Schulzeit und Beginn eines neuen Lebensabschnitts darbot.
Vielen Dank an Lea, die ihre Rede zum Abdruck in den HHG-Nachrichten zur Verfügung gestellt hat.
Den Abschluss machte Herr Fauser mit der Schulband mit „I did it my way“ als musikalischen Abschiedsgruß der Lehrkräfte.
Die HHG-Familie wünscht allen Abiturientinnen und Abiturienten alles Gute für ihre Zukunft.
(Sigrid Cosack-Krieg)