Eine Schule ist ein Ort, an dem vieles aufeinander trifft: Kinder und Jugendliche, die sich ausleben und ausprobieren wollen. Eltern, die für ihre Kinder eine gute Zukunft wünschen. Lehrer, die fachliche und soziale Inhalte vermitteln wollen. Schule bedeutet vor allem Kommunikation. Gute Schule bedeutet gelungene Kommunikation. Und damit diese trotz Leistungs- und Zeitdruck gelingt, benötigt es vor allem eines: einen wertschätzenden Umgang miteinander.
Unter diesem Motto stand das erste HHG-Forum in diesem Schuljahr am 25. Oktober, bei dem sich Eltern, Lehrer und Schüler begegneten, um sich darüber Gedanken zu machen, wie Wertschätzung im Bereich von Schule im Allgemeinen und am HHG im Speziellen aussehen kann. Schulsozialarbeiterin Kai Hartmann und Elternbeiratsvorsitzende Barbara Schwarz hatten dazu ein „Worldcafé“ vorbereitet, eine Ansammlung von Thementischen zu den verschiedenen Konstellationen schulischer Kommunikation: Da ging es um die Wertschätzung von Schülern untereinander, zwischen Schülern und Lehrern, Eltern und Lehrern und nicht zuletzt um die Wertschätzung sich selbst gegenüber. Eine vorab von den Organisatorinnen erstellte Umfrage unter Schülern und Eltern gab den Startschuss zu den Diskussionen und bald waren die Papiertischdecken des Worldcafés vollgeschrieben mit vielen wichtigen Einsichten. Und den Teilnehmern wurde mehr und mehr bewusst, wie anspruchsvoll es ist, im schnellen und oft turbulenten Alltag stets den anderen mit seinen Bedürfnissen empathisch wahrzunehmen und darauf einzugehen. Als problematisch erwies sich vor allem auch die Kommunikation in Chats und Emails, die häufig die Hemmschwelle zu verbalen Verletzungen sinken lassen. Um dem Anspruch wertschätzender Kommunikation gerecht zu werden, bedarf es mehr als ein paar guten Vorsätzen, sondern einer Haltung, die den Menschen in den Vordergrund stellt und nicht nur die Leistung oder die Erwartungen.
So endete der Abend in einer sehr offenen Runde an verschiedenen Stellwänden nicht mit einem abschließenden Ergebnis, sondern mit der Einsicht, dass es bei Wertschätzung oft darauf ankommt, den anderen gehört und Verständnis für ihn aufgebracht zu haben, aber auch dass man anderen Einblick in sein eigenes Tun ermöglicht, um so die Grundlage für gegenseitiges Verstehen zu schaffen. Wie man das am besten trainiert? Wohl mit Abenden wie diesem HHG-Forum, an dem man sich begegnet, sich selbst reflektiert und den Gegenüber zu Wort kommen lässt.