„Total vernetzt“ ist heutzutage fast jeder. Aber was genau ist eigentlich dieses „Netz“? Die Rede ist natürlich vom Internet. Es ist sehr schwer zu regulieren und zu kontrollieren. Und es ist Alltag für alle Jugendlichen. „Total vernetzt“ war auch der Titel des Theaterstücks zu Gefahren im Internet für die Klassen 5 und 6, das am Tag danach aufgeführt wurde. Aus diesem Grund konnten sich interessierte Eltern am Donnerstag vor den Faschingsferien über die Gefahren des Internets in der Aula des HHG informieren. Herr Reichert, Medienbeauftragter des HHG, gestaltete einen ebenso informativen wie unterhaltsamen Elternabend.
Da schon in der 5. Klasse nahezu jeder ein Smartphone besitzt und damit Zugriff auf das Internet hat, sollten Eltern ihre Kinder in Puncto Sicherheit mit diesem Gerät unterstützen. Bluetooth bspw. muss nur bei Bedarf angeschaltet, eine Firewall sollte ebenso wie ein Bildschirmcode selbstverständlich sein. Insbesondere die Bereiche soziale Netzwerke, Filme, Spiele und Musik bergen viele Gefahren, mit denen Eltern ihre Kinder nicht alleine lassen sollten.
Bis zu einem Alter von ca. 12 Jahren mögen Verbote und feste Regeln noch gut funktionieren. Vor der Pubertät muss allerdings massive Aufklärung geleistet werden. Es muss Verständnis hergestellt werden für das, was geht und was nicht geht. Mögliche Fallen müssen aufgezeigt und es muss thematisiert werden, welche Inhalte aus welchen Gründen problematisch sind.
Im Internet gibt es viele problematische Inhalte, die Kinder aus den unterschiedlichsten Gründen überfordern. Die Darstellung von Gewalt oder pornographische Inhalte sind hier als Schwerpunkte zu nennen. Nicht jedes Spiel, an das Kinder gelangen, ist für ihr Alter auch geeignet. Echte Todesszenen finden sich im Netz, sind aber gewiss nicht für Kinderaugen geeignet. Begleiten Sie Ihre Kinder deshalb doch beim Surfen und thematisieren Sie, warum diese oder jene Inhalte nicht gut sind. Unterstützen kann Sie dabei ein Jungendschutzfilter. Darüber und über noch viele andere Inhalte zum Thema Internetsicherheit informiert bspw. die Seite klicksafe.de
Telefonterror, Beleidigungen in Chats oder Foren und das Hochladen peinlicher Bilder oder Videos sind nur einige Beispiele für Cybermobbing. Opfer kämpfen häufig mit psychischen Problemen. Es lohnt sich Hilfe zu holen und Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Cybermobbing jeglicher Art ist strafbar und kann eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren nach sich ziehen. Zentral ist u.a. das Recht am eigenen Bild. Nur wenn der Abgebildete einverstanden ist, darf ein Bild veröffentlicht werden.
Ähnlich verhält es sich mit dem Urheberrecht. Bilder, Musikstücke, Filme und Texte haben Autoren, Komponisten oder andere Rechteinhaber, deren Rechte durch illegales Herunterladen verletzt werden. Natürlich ist es in Ordnung, sich auf Plattformen wie Youtube, Clipfish oder Myvideo Musikvideos anzusehen, Internetradio zu hören und sogar mitzuschneiden. Das Knacken des Kopierschutzes, das Herunterladen oder zur Verfügung stellen von urheberrechtlich geschütztem Material auf Tauschbörsen, das Streamen, sowie die kommerzielle Verwertung von Kopien ist allerdings strafbar.
Eine App oder ein App-Update ist schnell heruntergeladen, damit aber auch leicht bspw. Malware oder Viren. Es empfiehlt sich deshalb Apps nur in zertifizierten Stores herunterzuladen. Das Durchlesen der AGB mit Augenmerk auf Mindestalter und Kosten ist Pflicht, weitere Informationen zur App lassen sich leicht über Rezensionen einholen. Einmal heruntergeladen können Berechtigungen einzelner Apps in den Systemeinstellungen überprüft und ggf. zurückgenommen werden. Wussten Sie, dass die Standardeinstellung bei WhatsApp oder Facebook der App u.a. freien Zugriff auf alle Kontakte und Ihren Standort erlaubt? Missbrauchsmöglichkeiten liegen auf der Hand. Achten Sie deshalb auf die Aktualität des Betriebssystems und der Sicherheitssoftware.
Jede Community weist in Puncto Datenschutz mehr oder weniger gravierende Mängel auf, Facebook landet sogar auf dem vorletzten Platz. Je mehr Daten (Adresse, Handynummer, Schule, Vereine) hier preisgegeben werden, desto leichter ist es (für Stalker), ein Bewegungsprofil zu erstellen. Aber auch potentielle zukünftige Arbeitgeber nutzen das Internet und soziale Netzwerke. Firmen haben mittlerweile Extraabteilungen, die den Spuren des Bewerbers im Internet folgen. Finden sich dabei bspw. kompromittierende Fotos, wird sich das negativ auf die Einstellungschancen auswirken. Das Netz vergisst nie! Was einmal im Netz ist, bleibt immer im Netz.
(Julia Greitzke)