Raften, Rodeln, Schullandheim – Sechste Klasse muss man sein!
Schon lange hatten sich die Klassen 6c, 6d und 6e darauf gefreut – und jetzt ging es endlich los! Am 18. September trafen wir uns um 8 Uhr auf dem oberen Pausenhof und warteten aufgeregt inmitten bunter Reisetaschen, Rucksäcke und Koffer auf den Reisebus, der uns in die Jugendherberge Herrenwies bringen würde. Die Fahrt mit dem dunkelblauen Doppeldecker dauerte ungefähr zwei Stunden. Da Herrenwies im Nordschwarzwald liegt, war es dort auch ein paar Grad kälter. Für alle drei Klassen stand in etwa das gleiche Programm an, nur an jeweils unterschiedlichen Tagen.
Hier der Bericht der 6e stellvertretend für alle Klassen:
Nachdem die Zimmereinteilung und anderes geregelt waren, erkundeten wir sofort das Gelände rund ums Haus. Wir sprangen über den nahen Bach, trafen zottelige Schottische Hochlandrinder, sprachen mit deren Besitzer und ließen flache Steine über den Sandsee flitzen. Das ist ein idyllischer kleiner Waldsee ganz in der Nähe, der von hohen Schwarzwaldtannen umgeben ist. Nach dem Abendessen hatten ein paar Kinder der 6e ein Quiz vorbereitet, an dem sich alle eifrig beteiligten.
Am nächsten Morgen gingen wir mit Herrn Stölzel in den Wald. Er ist Ranger im Nationalpark Schwarzwald, kennt sich richtig gut mit dem Schwarzwald aus und erklärte uns viel über dessen Geschichte. Später sammelten wir mit ihm im Bachbett Sandsteine und er zeigte uns, wie wir aus diesen Klötzen Naturfarben herstellen konnten. Am Abend machten wir eine besondere Nachtwanderung: Wir hielten uns mit verbundenen Augen an einem Seil fest, das zwischen den Tannen quer am Abhang gespannt war. Sich ohne den Sehsinn mit Händen und Füßen voranzutasten und sich, ohne zu sprechen, auf die anderen Sinne zu verlassen, war eine spannende Erfahrung! Danach saßen wir alle mit Herrn Stölzel am Lagerfeuer und wärmten uns mit Kinderpunsch, beobachteten den Sternenhimmel und staunten über die gute Sicht ins Universum.
Am nächsten Tag hatte Leonidas aus der Klasse 6e Geburtstag. Zum Frühstück sangen wir in dem geschmückten Speisesaal zuerst laut für das Geburtstagkind und dann gab es Muffins für alle! Heute wollten wir zur Badener Höhe auf 1002 Meter wandern. An manchen Stellen war es etwas beschwerlich, doch alle schafften es und so konnten wir dort oben vom 30 Meter hohen Turm über die Schwarzwaldgipfel bis nach Strasbourg sehen. Immer bergab ging es mit müden Füßen bis zur Sommerrodelbahn am Mehliskopf, wo die Energie zurückkehrte, weil jeder vier Mal fahren durfte. Nach dieser 12 Kilometer langen, vierstündigen Wanderung kamen wir sicher in der Jugendherberge an. In der freien Zeit war der Aufenthaltsraum im Untergeschoss ein beliebter Ort für Tischtennis (auch Crocs sind Schläger), Tischkicker und fürs Abhängen mit Chips und Gummibärchen. Nach dem Abendessen zeigte Herr Stölzel uns, wie wir mit einer Mischung aus unseren gemahlenen Sandsteinen, Wasser und Kleister malen konnten. Wir verwendeten das Papier, das wir am Tag zuvor grundiert hatten und pinselten lustige Mammuts, Männchen und Muster. Vieles sah aus wie Höhlenmalerei – kein Wunder, denn diese Art und Weise des Malens nutzten schon die Menschen aus der Steinzeit! Danach war Spieleabend und es wurden gruppenweise verschiedene Gesellschaftsspiele ausprobiert und dabei lautstark mitgefiebert.
Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Linienbus zu einer hohen Brücke, von der wir uns zu dem darunterliegenden Fluss, der Murg, abseilten. Großer Mut und Vertrauen waren nötig, um über das Brückengeländer zu klettern und sich in den Klettergurt fallen zu lassen. Unten angekommen wanderten wir im Bachbett der Murg weiter. Eigentlich kletterten wir eher über große rutschige Steine, zwischen ihnen hindurch und außen drumherum. Von uns ist zum Glück niemand gestürzt, alle kamen unfallfrei in Forbach an und freuten sich riesig über das Mittagessen: Pommes, Chicken Nuggets und Apfelschorle! Manchmal gab es nämlich Beschwerden über das Gedränge an der oft fleischlosen Jugendherbergstheke. Nach dem Essen ging es los zum Raften auf der Murg, wozu jeder Helm, Schwimmweste und Paddel bekam. Stromschnellen und Felsen unter der Wasseroberfläche sorgten für vielstimmige Befehle. Die Teams funktionierten so gut, dass kein Boot kippte! Abends veranstalteten die Klassen 6c und 6e eine gemeinsame Disco. Es wurden Songs aus unserer Klassen-Playlist gespielt und viele witzige Spiele organisiert. So gab es auch eine Kostüm-Show, wo das Publikum den Sieger im besten Outfit erklatschte.
Am letzten Morgen ging die tolle Zeit in Herrenwies doch zu Ende. Nachdem alle Koffer gepackt waren und die Zimmer gekehrt, versammelten wir uns alle vor der Jugendherberge und fuhren wieder mit dem Doppelstockbus von Binder-Reisen nach Nellingen zurück. Als wir zu Hause ankamen, waren wir zwar alle glücklich und müde, aber auch traurig, weil das Schullandheim schon vorbei war. Das sollte auf jeden Fall nochmal gemacht werden, denn im Schwarzwald ist es richtig schön!
(Lukas Bhandari, 6e)